M-OLS  TV Oberkirch I – TuS Helmlingen I  34:29 (16:14)
Der TV Oberkirch setzte sich am Freitagabend in der Handball-Oberliga Südbaden gegen den TuS Helmlingen mit 34:29 durch, machte ihren Trainer Daniel Kempf damit aber nicht komplett glücklich. Die Rheinauer warten derweil weiter auf ihren ersten Saisonsieg.

„Derbysieger, Derbysieger“ hallte es am Freitagabend durch die Oberdorfhalle. Der TV Oberkirch feierte mit dem 34:29 (16:14) gegen den TuS Helmlingen bereits seinen dritten Saisonsieg in der Handball-Oberliga Südbaden und geht mit soliden 6:4 Punkten in die einwöchige Spielpause. Bei den Rheinauern heißt es dagegen Wunden lecken und trotz der 1:9 Punkte positiv in die Zukunft zu blicken.

„Wir stecken bestimmt nicht auf. Es ist schließlich nicht so, dass wir fünf Mal chancenlos waren. Jetzt hoffen wir, dass sich die Personalsituation bald wieder entspannt“, sagte TuS-Trainer Nikolas Wagner, der in Oberkirch unter anderem auf die Marc Müller, Max Hirtz und Lars Schmitt verzichten musste. Trotzdem fand Helmlingen gut ins Spiel, ging mit 2:0 (3.) und 4:2 (7.) in Führung. „Leider haben wir diesen kleinen Vorsprung zu schnell hergegeben“, bedauerte Wagner. Ein Doppelpack von Max Schmidt brachte denn TVO erstmals in Front mit 7:5 (12.)

Beim 11:8 durch den am Ende neunfachen Torschützen Yannick Ludwig, sah sich Wagner zu einer Auszeit gezwungen (18.). Auch übersahen die Unparteiischen bei einem Angriffszug des TVO einige Schrittfehler, was sich dann negativ für die Rheinauer auswirkte. Sein TuS taumelte erstmals, aber Oberkirch verpasste es in dieser Phase, sich einen deutlicheren Vorsprung zu erspielen als den 16:14-Pausenstand. „Das ist noch so ein bisschen unser Manko“, findet TVO-Trainer Daniel Kempf, „wir schaffen es nicht, frühzeitig den Deckel draufzumachen. Da sind wir nicht kaltschnäuzig genug.“

Eine ähnliche Phase gab es zu Beginn der zweiten Hälfte, als sich die Rheinauer mitunter in Schiedsrichterkritik, als die Unparteiischen unter anderem einen illegalen sechsten TVO-Feldspieler während einer Zeitstrafe übersahen. Die Oberkircher zogen auf 22:17 weg (41.), doch als sich Dennis Roll auf dem Weg zum leeren Tor einen Schrittfehler leistete, wachten die Gäste plötzlich wieder auf und verkürzten auf 24:22 (48.).

„Immer wenn wir auf ein Tor rankommen konnten, waren wir aber nicht clever genug, haben die falschen Würfe genommen“, ärgerte sich Wagner. Als dann auch noch Marvin Roche im Oberkircher Tor mit einer spektakulären Doppel-Parade gegen Antoine Lauffenburger und Julian Autenrieth glänzte und Felix Brandstetter im Gegenzug zum 30:26 traf (56.), hatte der TVO dem TuS endgültig den Zahn gezogen. Den Schlusspunkt setzte Yannick Ludwig mit dem Tor zum 34:29.

Trotz des Sieges war Kempf direkt nach dem Schlusspfiff nicht komplett zufrieden. „Wir haben gewonnen, das ist natürlich klasse. Aber wir spielen noch nicht das, was wir können. Da müssen wir noch konsequenter werden“, fordert der Coach. Sein Gegenüber hat da jedoch noch ganz andere Sorgen. „Es zieht sich bisher durch die Saison. Wir spielen insgesamt ganz gut, aber sind in Phasen von fünf, sechs Minuten nicht auf dem Platz. Und das holen wir dann nicht mehr auf. Daran müssen wir arbeiten“, fasste Wagner zusammen. Die nächste Chance auf den ersten Saisonsieg hat sein Team am 3. November gegen den HTV Meißenheim. Für den TVO steht zeitgleich die fast unlösbare Aufgabe beim TuS Steißlingen an. „Es ist für uns extrem wichtig, dass wir mit diesem Erfolgserlebnis in die kurze Pause gehen können“, zeigte sich Kempf erleichtert.

 

TV Oberkirch – TuS Helmlingen 34:29 (16:14)

Tore TV Oberkirch: Marvin Roche, Marc Wachsmann; Marcel Roche, Felix Brandstetter 5, Dennis Roll 1, Dominik Gross 2, Marco Steimle,          Règis Matzinger 4, Niklas Trayer, Tomislav Barberic 6, Max Schmidt 2, Timo Roll 5/2, Yannick Ludwig 9

Tore TuS Helmlingen: Steffen Dold, Marcel Seiler; Jan Parpart 2, Sven Schmitt 4/2, Tomasz Pomankiewicz 2, Julian Autenrieth 4, Manuel Meyer 5, Tim Karch, Antoine Lauffenburger 4, Luis Fien 3, Julian Lasch 4, Linus Minet 1

Schiedsrichter: Philipp Schaefer (BSV Phönix Sinzheim) und Sandro Ullrich (SR Yburg Steinbach)